Ein neuer Tag, ein kühler Morgen – leider aber auch taunass und so musste ich folglich mein Zelt nass und schwer einpacken. Vielleicht kann ich’s ja heute Mittag kurz trocknen aufbauen. Auf alle Fälle ist die Temperatur sehr angenehm und so wird nicht lange getrödelt, sondern die nächste Etappe in Angriff genommen. Im Idealfall komme ich heute bis Esslingen.
So kurble ich also los Richtung Tullau mit seinem hübschen Schlösschen und mit Blick zurück auf die Comburg, erhaben über Schwäbisch Hall. Gleich der erste Abschnitt ist wieder extrem steil und so bin ich bereits 30 Minuten nach dem Start wieder völlig erschöpft, als ich die Anhöhe und das Örtchen Uttenhofen erreiche. Ein guter Grund erst einmal das verpasste Frühstück ausgiebig nachzuholen.
So kurble ich also los Richtung Tullau mit seinem hübschen Schlösschen und mit Blick zurück auf die Comburg, erhaben über Schwäbisch Hall. Gleich der erste Abschnitt ist wieder extrem steil und so bin ich bereits 30 Minuten nach dem Start wieder völlig erschöpft, als ich die Anhöhe und das Örtchen Uttenhofen erreiche. Ein guter Grund erst einmal das verpasste Frühstück ausgiebig nachzuholen.
Gleich gegenüber der früheren Kirche, heute ist davon nur noch ein kleiner Rest, die Kapelle St. Sigismund übrig, findet sich just ein Dorfbäcker mit Stühlen im Freien…
Gestärkt vom Frühstück geht es anschließend weiter nach Rieden und von dort aus die lange Steigung hinauf nach Hohenhardtsweiler. Völlig verschwitzt und schon wieder erschöpft komme ich oben an; heute ist mein dritter Reisetag, meiner Erfahrung nach der härteste Tag jeder Fahrradreise.
Die Landschaft und die Häuser beginnen sich langsam zu wandeln. Auch die ersten Schindelhäuser, wie man sie aus dem Schwarzwald kennt, sind am Wegrand zu sehen. Es wird nun auch etwas waldreicher.
Die Abfahrt nach Oberrot ist nur zu schnell wieder vorbei und der nächste Berg wartet schon, bevor ich im kleinen Städtchen Murrhardt ankomme. Ich kreuze zuvor noch den Obergermanisch-Raetischen Limes, der kurz vor Murrhardt mit einem Gedenkstein und einer Infotafel markiert ist.

Abbildung 21: Beschauliches Treiben auf dem Marktplatz von Murrhardt
Bei den Abfahrten ist mit dem vielen Gepäck übrigens alle Konzentration ratsam – allzu schnell traue ich mich nicht zu fahren. Vor allem die LowRider am Vorderrad nehmen dem Fahrrad die gewohnte Agilität.
In Murrhardt besuche ich die Friedhofskirche, wo der Außenaltar mit seiner Jakobus-Darstellung jedoch zu meiner Enttäuschung verschlossen ist. Das ganze Städtchen wirkt auf mich sehr freundlich und gepflegt. Am Marktplatz ist gerade Markt und in der Stadtkirche endet bei meiner Ankunft gerade ein Kindergottesdienst. Im Naturparkhaus hole ich mir noch meinen Pilgerstempel und verlasse die Stadt dann wieder flussabwärts Richtung Oppenweiler.
Das Murrtal erweist sich als ebenfalls sehr lieblich und der Fluss neben dem Radweg gibt etwas kühlere Luft. Von weitem kündet die Burg Reichenberg an, dass ich mich Oppenweiler nähere.
Abbildung 23: Burg Reichenberg thront über dem Murrtal
Der Ort selbst ist abgesehen vom Schloss des Geschlechts der Sturmfeder und der Jakobskirche unspektakulär.
An der Kirche werde ich zunächst etwas enttäuscht, als ich die Tür verschlossen vorfinde, doch dann entdecke ich am Pfarrhaus den Zettel mit der Pilger-Telefonnummer. Rund fünf Minuten nach meinem Anruf ist Pfarrer Lampadins zur Stelle um mir eine ausführliche Kirchenführung angedeihen zu lassen. Zum guten Schluss gibt’s dann auch noch den ersehnten Pilgerstempel.
Nach einer kurzen Schorlepause beim Italiener nebenan geht es dann mit gefüllten Wasserflaschen weiter Richtung Winnenden. Kurz nach Steinbach lege ich meine Nachmittagspause ein um Wäsche zu trocknen. - Fatal, wie sich später herausstellen sollte.
Nach etwa einer Stunde ziehen schwarze Wolken auf! Wie ein aufgeschrecktes Huhn fahre ich, nachdem ich meine Habseligkeiten hastig zusammengepackt habe, weiter und versuche zumindest noch Winnenden zu erreichen. Bedrohlich verfinstert sich der gesamte Himmel und die Windböen werden immer kräftiger. In Waldrems ist dann Schluss. Das Unwetter bricht los mit Platzregen und golfballgroßen Hagelkörnern. Zum Glück habe ich noch rechtzeitig Unterschlupf in einem Restaurant gesucht. Nachdem ich dem Naturschauspiel einige Zeit lang meine Aufmerksamkeit gewidmet habe, beschließe ich aus der Not eine Tugend zu machen und bestellte mir mein vorgezogenes Abendessen. Auch nach dem Essen hat sich das Wetter noch nicht beruhigt und so bleibt mir nichts anderes übrig, als mir im Ort eine günstige Unterkunft zu suchen. Die Stimmung ist am Boden – allerdings nur bis nach der frischen Dusche… ;)
Karte der dritten Etappe
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